Yoga 900
Ein würdiger Nachfolger für das Yoga 3 pro?
Pünktlich zu Weihnachten erreicht mich das Yoga 900, der Nachfolger des Ultrabook Topmodell Yoga 3 pro von Lenovo. Ob die Nachteile des Vorgängers ausgemerzt wurden und ob man die Stärken weiter ausgebaut hat erfahrt ihr in diesem Testbericht.
Ausstattung
Die Ausstattung meines Testgerätes:
- Intel Core i7-6500U (2×2,5 Ghz)
- Integrierter Intel HD520 Grafikprozessor
- 16 Gb LP-DDR3L RAM
- 256Gb Samsung PM871 M.2 SSD
- 720p Webcam
- WLAN ac
- Bluetooth 4.0
Schnittstellen
Folgende Schnittstellen bietet das Lenovo Yoga 900:
- 2x USB 3.0 Typ A
- 1x USB 3.0 Typ C mit integriertem Video Ausgang
- 1x USB 2.0 mit 20V Ladefunktion
- SD Kartenleser
- 4-Pin 3,5mm Audio Buchse
Leistung und Laufzeit
Zahlen, Daten und Fakten
Prozessor:
- Core i7-6500U
- 2 Kerne, mit HT
- 2,5 Ghz Standardtakt
- 3,1 Ghz Maximaltakt
- 15W TDPIntel HD Graphics 520
Speicher:
- Samsung PM871
- M.2 Schnittstelle
- 256 Gb Kapazität
- Max 540Mb/s lesen, 280Mb/s schreiben
- NAND flash
Arbeitsspeicher:
- 16Gb LPDDR3-1600 RAM
- Dual Channel Anordnung (laut CPU-Z)
Leistung im Alltag
Bei normaler Office Nutzung kommt das Yoga 900 nicht an seine Grenzen. Office 365 läuft völlig problemlos und sehr angenehm flüssig. Auch beim Surfen im Netz gibt es keinerlei Performance Probleme, auch Seiten mit großen Bildern oder eingebundenen Videos funktionieren absolut sauber und flüssig mit Microsoft Edge, Google Chrome und Mozilla Firefox. Beim Abspielen hochauflösender Youtube Videos hingegen hängt die Performance stark vom Browser ab, 2160p (4k) Videos laufen unter Microsoft Edge perfekt flüssig, unter Google Chrome und Mozilla Firefox jedoch nur mit starkem Ruckeln, dabei hätte ich eigentlich gerade bei Chrome eine gute Performance bei Googles eigenem Video Portal erwartet.
Akkulaufzeit und Emissionen
Mit der Akkulaufzeit bin ich sehr zufrieden, diese pendelt sich beim Surfen irgendwo um 7-8h Akkulaufzeit, sobald man allerdings anfängt Videos zu streamen (z.B. über Amazon Prime oder Youtube) sinkt die Laufzeit auf etwa die Hälfte. Wer mit voller Auflösung spielt verliert sogar noch mehr Laufzeit und sollte sein Netzteil parat haben, denn dann sind nur noch 2-3h machbar (getestet mit Age of Empires 2 HD).
Ich denke wer etwas sparsam damit umgeht kommt auch auf die von Lenovo angegebenen 9h bei Office Tätigkeiten oder beim Surfen im Netz. Aber wer braucht schon außer bei einem Non-Stop Flug Frankfurt-New York?
Das Yoga 900 gibt kein lästiges Fiepen oder andere seltsame Nebengeräusche von sich, einzig der Lüfter weiß sich in den Vordergrund zu drängen wenn man das Gerät ein wenig fordert. Apropos Lüfter, davon hat das Yoga 900 dann doch tatsächlich zwei Stück, diese sind nicht wie sonst üblich aus Kunststoff, sondern aus einer metallenen Legierung gefertigt. Warum ist mir zwar ein wenig schleierhaft, aber schaden kann es ja nicht…
Die warme Abluft wird hinten aus dem Gerät, auf die Innenseite des Scharniers geblasen, was soweit sehr gut funktioniert. Im Geschlossenen Zustand würde ich das Notebook aus diesem Grund jedoch nicht nutzen.
Gehäuse und Verarbeitung
Das Gehäuse des Yoga 900 ist von der Konstruktion her sehr ähnlich dem des Yoga 3 pro. Das Yoga 900 ist allerdings ca. 2mm dicker geworden.
Deckel und Unterteil sind in den drei Farben Clementine Orange, Platinum Silver und Champagne Gold. Neu hierbei ist, dass auch die Scharniere in der entsprechenden Gehäusefarbe gestaltet sind, was für einen einheitlicheren Look sorgt (an meinem Gerät leider nicht so prominent, da es sowieso in Silber lackiert ist). Dabei ziert den Deckel sowohl das neue Lenovo Logo, als auch das neue YOGA Logo.
Die Oberseite des Unterteils ist wieder wie beim Yoga 3 pro gummiert, hat aber eine feiner strukturierte Oberfläche, welche an Leder erinnert. Dafür ist jetzt der gummierte Rahmen um das Gerät strukturiert.
Ein- und Ausgabe
Die Tastatur des Yoga 900 hat sich gegenüber der des Yoga 3 pro erheblich verbessert. Die Oberfläche der Tasten fühlt sich deutlich angenehmer und weniger glatt an. Man trifft die Tasten bedeutend besser und vertippt sich nicht ständig. Darüber hinaus hat die Tastatur spürbar mehr Hub, dieser war beim Yoga 3 pro so stark eingeschränkt, dass das Tippen keinen Spaß mehr gemacht hat.
Die Hintergrundbeleuchtung wurde ebenfalls verbessert, diese blendet im Gegensatz zu der im Yoga 3 pro nicht mehr so stark.
Ebenso wurde gegenüber dem Yoga 3 pro wieder eine Tastenreihe mehr hinzugefügt, das halte ich für die richtige Entscheidung, da die Vermischung von Funktions- und Zahlentasten durchaus für Verwirrung sorgt bei fremden Benutzern.
Das Touchpad hat eine sehr angenehme Oberfläche, und ist von der Größe her identisch mit dem des Yoga 3 pro. Leider funktioniert das Zweifingerscollen nicht so wirklich gut. Wenn die Fingerspitzen zu dicht beieinander sind wird dies nicht als Zweifingergeste erkannt, dies lässt sich hoffentlich durch ein Firmware- oder Treiberupdate beheben.
Abschließend bleibt festzustellen dass sich die komplette Positionierung der Eingabegeräte geändert hat, die Tastatur ist ein gutes Stück zum Display hin gerutscht, was beim Tippen für eine bedeutend angenehmere Haltung als beim Yoga 3 pro sorgt und zu dem insgesamt durchdachteren Eingabekonzept beiträgt.
Das Display ist identisch mit dem des Yoga 3 pro, die Stärken und Schwächen haben sich daher nicht geändert. Die bombastische Auflösung von 3200×1800 Pixeln ist nach wir vor Spitze auf 13“, obwohl es sicherlich Full HD auch getan hätte (was auch die integrierte Intel Grafik nicht so fordern würde), aber über zu viel Auflösung will ich mich mal nicht beschweren 😉 Der Kontrast ist leider immer noch nicht besonders gut, die Blickwinkel hingegen absolut in Ordnung. Die Helligkeit ist ausreichend, da das Display jedoch recht stark spiegelt, würde ich das Gerät für draußen nicht, bzw. nur bedingt empfehlen.
Die neuen Lautsprecher des Yoga 900 haben deutlich mehr Bass als die des Vorgängermodells, der Klang ist insgesamt deutlich lauter und sehr viel ausgewogener. Als Schnittstelle nach außen hin steht wieder ein 3,5mm Headset Stecker zur Verfügung, welcher Stereo ausgibt und Mono aufnehmen kann.
Zubehör:
Zu meinem Yoga 900 habe ich eine passende Hülle erhalten. Diese ist innen gepolstert und außen mit Kunstleder bezogen. Die Haptik ist sehr angenehm, mit dem Yoga 900 eingeschoben fühlt sich die Kombination sehr robust und massiv an, hier habe ich wirklich keine Bedenken es in den Rucksack zu stecken.
Vergleich mit dem Yoga 3 pro und abschließendes Fazit
Alles in allem tut der, gegenüber dem Yoga 3 pro, angesetzte Speck dem Yoga 900 sehr gut. Überall dort wo beim Yoga 3 pro Abstriche wegen der Dicke gemacht werden mussten, wurde hier nachgelegt. Die Mehrleistung ist auf jeden Fall notwendig und steht dem Gerät richtig gut.
Einziges wirkliches Manko ist meiner Meinung nach die Lüftersteuerung, meine Lüfter pulsen leider recht stark, ein durchgehendes niedertouriges Laufen wäre mir lieber, aber das lässt sich sicher mittels eines BIOS Updates beheben.
An dieser Stelle möchte ich allerdings darauf hinweisen dass man das Yoga 900 nicht mit dem Netzteil des Yoga 3 pro benutzen sollte da dieses nicht ausreichend stark ist und überhitzt. Mehr Informationen dazu hier.